O Cebreiro

Sie hat in der Geschichte des Camino eine wichtige Rolle gespielt. Es war der Pfarrer der Gemeinde, Pater Elías Valiña Sampedro, der am meisten für das Wiederaufleben des Camino verantwortlich ist. Er war es, der als Erster die gelben Pfeile aufmalte, und die Geschichten, die sich um ihn ranken, sind Stoff für Legenden. Einmal, im Jahr 1982, parkte er mit seinem weißen Fiat-Van an einem Wanderweg in den Pyrenäen. Zu dieser Zeit lieferten sich baskische Separatisten einen Schlagabtausch mit der Guardia Civil, und als sie auf ihn stießen, war der Verdacht geweckt.

Er öffnete die Tür des Lieferwagens und enthüllte Dosen mit gelber Straßenfarbe und gab sich als Pfarrer von O Cebreiro (weit weg von zu Hause) zu erkennen. Auf die Frage, was er da tue, war seine Antwort so einfach wie prophetisch: "Ich bereite eine große Invasion vor!" Er war es auch, der die Installation der Granit-Hitos veranlasste. Sein Tod im Jahr 1989 bedeutete, dass er nur noch den tränenreichen Beginn seiner Invasion erleben konnte.

Die Pfarrkirche ist auch der Schauplatz eines Wunders. Der Legende nach wurde der Heilige Gral dort versteckt und bewirkte im 14. Jahrhundert ein Wunder, das von Papst Innozenz VIII bestätigt wurde. Ein Bauer aus einem nahe gelegenen Dorf wagte während eines gefährlichen Schneesturms den Aufstieg nach O Cebreiro, um die Messe zu hören. Der Priester tadelte ihn dafür, dass er sein Leben für ein bisschen Brot und Wein aufs Spiel gesetzt hatte. Daraufhin verwandelte sich das Brot und der Wein in Fleisch und Blut und festigte den Ruf des kleinen Dorfes.